Myofunktionelle Störung
Muskuläres Ungleichgewicht im Bereich der Gesichtsmuskulatur kann sich auf viele Fähigkeiten wie Sprechen und Schlucken auswirken. Dabei hat sowohl ein „zu viel“ (Hypertonie) als auch ein „zu wenig“ (Hypotonie) an Spannung negative Auswirkungen, wobei in den meisten Fällen eine Mischform beobachtbar ist. Ein zu wenig an Muskelspannung an der einen Stelle, bedingt häufig eine übermäßig große Spannung an anderer Stelle. Die häufigsten Symptome einer myofunktionellen Störung sind eine offene Mundhaltung und eine unphysiologische Zungenruhelage. Dadurch bedingt ergeben sich Mundatmung und ein unphysiologisches Schluckmuster, die in der Folge zu Artikulationsproblemen und sogar Zahnfehlstellungen führen können.
Im Rahmen der logopädischen Therapie arbeite ich gemeinsam mit meinen Klient*Innen zum Beispiel an der physiologischen Zungenruhelage um in der Folge ein physiologisches Schluckmuster zu etablieren. Übungen zur Kräftigung oder dem Aufbau einer eutonen Muskelspannung fördern Nasenatmung und Mundschluss und ermöglichen die physiologische Realisierung von Lauten. Besonders bei diesem Störungsbild ist eine interdisziplinäre Zusammenarbeit mit HNO-Ärzt*Innen und Kieferorthopäd*Innen von großer Bedeutung. Außerdem steht und fällt die logopädische Arbeit vor allem in diesem Bereich mit der Bereitschaft und Motivation zum regelmäßigen und selbstständigen Üben.